Auch wenn die Digitalisierung immer weiter voranschreitet und wir eigentlich nicht mehr so viel drucken müssten, gehören Tinte & Toner noch immer zum Alltag der meisten Schreibtischtäter. Ganz selbstverständlich erteilen wir einen Druckauftrag, heften Dokumente ab und tauschen die Kartusche, sobald diese leer ist. Doch was steckt eigentlich drin in diesen Kartuschen, wie funktioniert Tonerpulver und ist das feine Gemisch vielleicht sogar giftig?
Die Inhaltsstoffe auf einen Blick
Auch wenn die genaue Zusammensetzung von Tonerpulver je nach Hersteller und Modell variiert, sind die grundlegenden Inhaltsstoffe fast immer gleich. Enthalten sind:
- Farbpigmente,
- Kunstharz,
- Metalloxide und
- Hilfsstoffe.
Weil das Verhältnis dieser einzelnen Komponenten zueinander perfekt auf das jeweilige Druckermodell abgestimmt sein muss, kann man beim Nachfüllen leerer Toner jede Menge falsch machen. Deshalb gilt: Lieber die Finger davonlassen und im Zweifel zu professionell aufbereiteten Recycling Tonern greifen.
Tonerpulver besteht auf winzig kleinen, nur etwa 5 bis 30 µm großen Teilchen. Hierdurch verhält sich das Pulver fast wie eine Flüssigkeit.
Bei richtiger Lagerung (Raumtemperatur zwischen 10 und 35°C) ist Tonerpulver zudem fast unbegrenzt haltbar.
Welche Funktion haben die Toner Inhaltsstoffe?
Während die Funktion der Farbpigmente jedem klar sein sollte, wird es bei den Metalloxiden schon schwieriger. Werfen wir also mal einen Blick auf die Funktionsweise des Laserdruckers, um zu verstehen, wieso Tonerpulver aus genau diesen Stoffen besteht.
Aus der Kartusche aufs Papier
Jeder Laserdrucker und -kopierer verfügt über eine Bildtrommel, die in einem ersten Schritt elektrostatisch negativ geladen wird. Dafür sorgt entweder ein Draht oder eine Ladungswalze.
Danach wird die Ladung auf dem sogenannten Photoleiter mit einem Laser an exakt den Stellen gelöscht, an denen das Tonerpulver haften soll. Damit dies funktioniert, enthält das Tonerpulver die magnetisierbaren Metalloxide.
Der mit dem Tonerpulver bestückte Photoleiter bewegt sich weiter in Richtung Papier. Durch eine entgegengesetzt geladene Transferwalze “springt” das Tonerpulver nun förmlich auf das Druckmedium.
Als Letztes sorgt die Fixiereinheit des Druckers dafür, dass das Tonerpulver auch auf dem Papier haften bleibt. Eine auf rund 180°C aufgeheizte Teflon- oder Silikonwalze schmilzt das Pulver förmlich ins Papier ein, wo es dank der enthaltenen Kunstharze verklebt.
Was gut auf Papier hält, das hält auch gut auf anderen Oberflächen. Erfahren Sie, wie Sie Tonerpulver rückstandslos von Teppich, Kleidung und Haut entfernen können.
Tonerpulver giftig?
Immer wieder liest man, dass Tonerpulver giftig sei. Aber stimmt das? Fakt ist, dass die Hersteller mittlerweile zu großen Teilen auf gesundheitsschädliche Stoffe verzichten. Fakt ist aber auch, dass die Nanopartikel der Metalloxide nicht in die Umwelt gelangen sollten. Aus diesem Grund muss man mit empfindlichen Strafen rechnen, wenn man Toner unsachgemäß entsorgt.
Je nach Bundesland werden bis zu 2.500 Euro Bußgeld erhoben, wenn Sie leere Toner falsch entsorgen. Erfahren Sie, was in Ihrem Bundesland droht und wie Sie Toner stattdessen korrekt entsorgen.
Hier erfahren, welche Strafen bei falscher Toner Entsorgung drohen.
Auch Einatmen sollten man loses Tonerpulver nicht. Nicht ohne Grund sind in modernen Laserdruckern Feinstaubfilter verbaut. Umso sorgfältiger sollten Sie bei der Reinigung des Laserdruckers sein. Im Idealfall lassen Sie Verunreinigungen von einem Fachbetrieb entfernen. Die Profis arbeiten mit speziellen Gerätschaften und Schutzkleidung.